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Zuletzt besprochen

Onkel Wanja Tschechow kann witzig sein. Das bewies Hartmann mit seiner Inszenierung von „Onkel Wanja“ am Burgtheater, die jetzt auf dem Theaterfestival zu Gast war. Sie beginnt mit einem Knalleffekt...

Moby Dick Kein Schiff, kein Wal, keine Takelage, kein Himmel ist auf der Bühne zu sehen. Nur acht Männer in schwarzer Kleidung auf schwarzer Bühne. Und dennoch wird der Zuschauer bald ein Schiff, einen Wal und das Meer zu sehen glauben.

Rum & Wodka Der junge Mann hat in der Freiheit gebadet. Er stürzt sich voller Lust wie die Kinder bei Ikea ins Bällebad, das in der Mitte des Nachtasyls aufgebaut ist. Er habe viel „Scheiße“ gebaut, nennt er das. Alkohol, Kumpel und Frauen waren sein Zeitvertreib. Doch jetzt mit 24 ist alles ganz anders: ...

Brüder Karamasow Kann man schuldlos schuldig werden? Zählt der Wunsch zu einer Tat schon so viel wie ihre Ausführung? Entkommt man der Schuld, wenn aus der Tat keine schwerwiegenden Folgen erwachsen? Ist alles erlaubt, wenn es keinen Gott gibt? Ist die Unsterblichkeit der Seele Voraussetzung für Verantwortung? Gibt es Liebe?

Annes Schweigen Die Produktion vom Theater unter Dach aus Berlin wagt sich an ein heißes Eisen. Aus offizieller türkischer Sicht hat es keinen Völkermord an den Armeniern gegeben. Aus armenischer steht er zweifelsfrei fest. Aus deutscher Sicht übt man sich in vornehmer Zurückhaltung...

Lenz-Thalia Sprenger will mit keinerlei Mätzchen von der Kraft des gesprochenen Wortes ablenken. Er vertraut ganz des ausdrucksstarken Sprache Büchners. Einzig die Töne, die Christoph Bantzer dazu seinem Klavier entlockt und die Liedklänge, die die Souffleurin beisteuert, duldet er als zarte Verstärkung.

Moby Dick dpa: "Für seine unterhaltsame, zweieinhalb Stunden dauernde Version des Klassikers von Herman Melville erhielt der 29-jährige Shootingstar am Freitagabend im Hamburger Thalia-Theater langanhaltenden Applaus. ..."

Räuberhände Zum Schluss sitzt Janik wieder wie zu Beginn auf einem Stuhl, doch diesmal reichen seinen Füße auf den Boden und er wünscht sich nur noch: „Zurück zu Mutti“. In der Abgrenzung zu all dem Fremden, dem er in Istanbul begegnet ist, kann er nun in einem Reihenhaus, Müsli am Morgen, Grillwurst am Abend und einer Haftpflichtversicherung eine geradezu traumhafte Lebensperspektive sehen...

Geschlossene Gesellschaft Hier fehlt doch einer! Wo ist denn der Folterknecht? Das fragen sich die Ankommenden. Doch es wird sich herausstellen: Die Personage ist komplett. Denn die Hölle, das sind die Anderen in „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean Paul Satre...(Foto: Nino Herrlich)

Mayumana Die Tänzer sind gleichzeitig Sänger, Trommler, Beatboxer, Artisten und Gitarristen. Sie können einfach alles und verbreiten dabei eine geballte Energie und Lebensfreude, als wenn ihr Dauereinsatz auf der Bühne mit großer Leichtigkeit zustande käme. Obwohl alles perfekt durchgestylt ist, wirkt alles ungekünstelt, sympathisch und leicht. ..(Foto by Nils Böhme)

Kleinbürger Steckel wagt das Theater wieder als Ort des gesellschaftspolitischen Aufrufs zu inszenieren, wenn auch nur durch Nil. Ihr wird natürlich klar sein, dass sich die Zuschauer nach dem Schlussapplaus eher ein Beispiel an den übrigen Bessemjonows nehmen und in ihre eigenen kleinen Problemwelten zurückkehren werden....

Frühlings Erwachen Das Leben ist wie ein großes Fadenbündel, das man erfolglos zu entwirren sucht. So geht es Moritz und Melchior. „When I was young, life seems to be so wounderful,” das stimmt für die Beiden gar nicht. Ebenso wenig für ihre Freunde. Frank Wedekind beschreibt in seinem Stück „Frühlings Erwachen“ eine Jugend in den 20ziger Jahren mit all ihrer Verklemmtheit, klaren Rollenzuschreibung und Leistungsdruck. ..

Die Gespenster Dradio: "David Bösch gelingt eine intensive, atmosphärisch dichte Inszenierung, die bei aller Spukhaftigkeit auch vor plakativen Elementen nicht zurückschreckt..."

Körber Junge Regie 2013 Gewinner des diesjährigen Körber Studios Junge Regie ist das Regie-Trio aus Gießen Arnita Jaunsubrena, Lea Schneidermann und Kim Willems mit ihrer Arbeit "Der souveräne Mensch". Sie erhielten auch den Publikumspreis. (Foto by Krafft-Angerer)

Die Brüder Karamasow nachtkritik: "Luk Perceval inszeniert sprachgewaltig und mit Glanzbesetzung Dostojewskis Vatermord-Roman am Hamburger Thalia Theater ..."

Die Ehe des Herrn Mississippi Das Publikum hatte entschieden. Eines der vom ihm gewählten Stücke war Dürrenmatts Farce „Die Ehe des Herrn Mississippi“. Die junge Christine Eder hat sich dem aberwitzigen Stück angenommen. Herausgekommen ist ein Kabinettstückchen auf großer Bühne. ..

Geschichten aus dem Wiener Wald nachtkritik: "An Berlins Deutschem Theater erwischt Michael Thalheimer mit Horváth ein Stück Unendlichkeit ..."

Volksmusik spiegel-online: "Volkslieder sind die große Liebe von Rainald Grebe. Doch in Deutschland werden sie kaum gesungen. Wie das kommt und wie man das ändern kann, debattierte der Liedermacher im Rahmen eines Theaterabends, der in luftiger Stille endete...."

Leeres Theater Gotscheff setzt mit seinem Abend einen unzeitgemäßen Kontrapunkt gegen die hektische Eventkultur, die von Zeit zu Zeit auch in das Theater einfällt, und findet so eine angemessene Form für die ebenso aus der Zeit gefallenen Texte Müllers. ...

Wir sind noch einmal davongekommen Regisseur Marco Storman wollte sich mit dem Abspielen vom Blatt nicht zufrieden geben. Um dieses Stück noch weiter zu ironisieren, als es sich selbst schon zumutet, musste er allerdings sehr dick auftragen. So wurde dem Hamburger Publikum Hauptstadtfeeling verpasst. Die Theatersprache einer Volksbühne fand Eingang auf die Thalia-Bühne. ...

Revolvertraum Hinter der ästhetisch sehr ansprechender Fassade hinterlässt dieser Abend ein Gefühl der unbefriedigten Beunruhigung. Er stellt mehr Fragen, als er beantwortet. Ursprung überlässt es dem Zuschauer die Zusammenhänge zwischen den Szenen, die Beziehungen zwischen den Figuren und die Balance zwischen Realität und Traum zu ergründen....

Der Prozess Kafka schildert in seinem Roman „Der Prozess“ eindrücklich, wie K. im Laufe eines Jahres einsehen muss, dass er in diesem ungleichen Machtverhältnis zwischen Bürger und Staatsapparat nie eine Chance gehabt hat. Im „Lichtbildervortrag“ von Philipp Hochmair und Andrea Gerk wird der gängigen Rezeption eine neue Sichtweise hinzugefügt: Vielleicht war K. gar nicht so unschuldig, wie er dachte? ...

Sommernachtstraum Ein düsterer Traum ist es, dem sich die Liebenden hier in einer Sommernacht hingeben. Schwarze Ascheblätter liegen auf dem Boden. aus einer schwarzen Hecke die Liebespaare tauchen auf, bleiben stecken, rutschen ab und versinken ganz. Diese Menschen lieben nicht; sie inszenieren nur ihre Gefühle...

Festzeitstory Den Deutschen sagt man nicht gerade nach, dass sie die Meister beim Feiern sind. Dankeswerter weise hat es sich die „Groupe della Fête“ unter der Regie von Maria Ursprung zur Aufgabe gemacht ganz nüchtern (wenigstens zu Beginn des Abends) ihren Erforschungen der deutschen Feierkultur nachzugehen und ihre Ergebnisse nun nicht mehr nur einer kleinen Schar Eingeweihter in der Zentrale sondern einem größeren Kreis im Thalia in der Gaußstraße zur Verfügung zu stellen....

Penthesilea Mit Hilfe von Murmeln in Blechdosen, Kunststoffdrähten an Bechern und vier Lautsprechern erzeugen sie Geräusche, Stimmen und Klänge, die den Text irritierend untermalen. Doch bleibt immer die Sprache Kleists das Wichtigste. Alles andere bleibt Beiwerk neben der Leistung Patrycia Ziolkowskas. Allein ihretwegen lohnt der Besuch. Wie sie diese Frau nur durch den vorgelesenen Text lebt, ist eine Leistung, die ihresgleichen sucht. Sie atmet, durchleidet, juchzt, lächelt und schluchzt, diese Zeilen und lässt den Zuschauer und Zuhörer die Seele dieser Frau nur durch das gesprochene Wort erkennen....

Circo Ambulante Es geht um Macht, um Liebe, um Träume, um Unsterblichkeit, um Unterdrückung und um Mitmenschlichkeit. Die großen Themen des Lebens werden in dem surrealen Theaterfantasien eines Andrey Mogutchiy und Maxim Isaev alle zugleich angesprochen. Dazu bedienen sie sich einer Bildervielfalt, die schier überwältigt....

Chica, Chica Größer könnten die Gegensätze nicht sein. Die eine ist eine „Schlampe“ mit Kodderschnautze und die andere eine brave Jungfrau mit Kopftuch. Sie begegnen sich beide als Neue in einer Schulklasse. Tess ist wieder einmal von der Schule geflogen und Imra hat sich für einen Weggang entschieden, weil sie aufgrund ihres Kopftuches ständig gemobbt wurde. Viel zu sagen haben sie sich zu Beginn nicht, doch als Tess merkt, dass ihr Imra sehr nützlich sein könnte, lässt sie sich auf sie ein. Und plötzlich merken beide: Sie können sich gegenseitig in ihrer Andersartigkeit als Außenseiter verstehen und unterstützen. ...

Verdammt sei der Verräter... Immer wieder zerfetzen Schüsse die vermeintliche Sicherheit. Kaum ist das slowenische Heimatlied gemeinsam intoniert, zückt einer die Waffe und schießt. Regisseur Oliver Frijic arbeitet mit stetiger Verunsicherung. Keiner kann sich sicher fühlen. Mal ist der eine Schauspieler dran.....

Der Attentäter Regisseur Lin Zhaohua wählt große Bilder, wallende Kostüme, würdevolle Sprechweise, sprechende Symbole und eindrückliche Musik, um seine Geschichten aus der Entstehung des chinesischen Reiches zu erzählen. Das ist für deutsche Zuschauer gewöhnungsbedürftig, mutet historisierend und etwas pathetisch an. Während Zhaohua in der Inszenierung weitgehend ohne eindeutige Kommentare auskam und sich auf die handwerklich-theatralisch perfekte Umsetzung konzentrierte, erstaunte umso mehr das überaus bescheidene, kritische und diskussionsfreudige Auftreten des alten Theaterhasen beim anschließenden Publikumsgespräch im Mittelrangfoyer. ...

Kill your darlings Die besten Szenen bekämen die Zuschauer heute nicht zu sehen. Denn sie wären ihnen nicht zuzumuten. So hat Rene Pollesch mit seinem Hauptdarsteller Fabian Hinrichs die Spitzen-Highlights in „Kill your darlings“ einfach gekappt. Es sei wie im richtigen Leben: Das Mittelmaß regiere. Doch das reiche den Menschen eben nicht. Und Hinrichs leidet stellvertretend für sie...


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