Diener zweier Herren, Theater N.N.

Diener zweier Herren, Theater N.N.



Sprach- und Faktenverdrehungsvergnügen

"Das war ich sehlich, dann ich werde sein weglich." Der Diener Truffaldino ist ein Tausendsassa, nicht nur in der Sprach-, sondern auch in der Faktenverdrehung. Dise Talente benötigt er auch dringend, denn er ist der Diener zweiter Herren, so das es zu mancher Verwicklung kommt, für er sich schnell eine passende Ausrede ausdenken muss. Tuffaldino aus Bergamon kann zwar nicht lesen aber dafür sehr geschickt schwindeln. Die feine Gesellschaft, auf die er in Venedig trifft, hält sich zwar für etwas besseres, nimmt aber gerne seine Dienste in Anspruch. Zwei unglückliche Leibespaare stehen am Anfang dieser Komödie von Carlo Goldoni, doch am Ende sind alle wieder passgenau und wünschgemäß vereinigt, nicht zuletzt dank der Dienste des gewandten Dieners.
Seine Besetzung macht die diesjährige Sommerproduktion des Theater N.N. im Römischen Garten zu einer besonderen Freude. Denn wie der Schauspieler Arash Beigi Khusani durch den Terrassengarten wirbelt, mit den Worten, den Westen und Koffern jongliert, ist eine Freude. Er gibt der Komödie mit seiner innovativen Sprachneuschöpfungen den Witz, der sie zu einer besonders gelungenen Inszenierung werden lässt. Der Rest des Ensembles (Carsten Dworak, Marc Laade, Lydia Laleike, Alena Oellerich und Tom Wodak) ist gewohnt gut besetzt. Fast alle sind alte und bewährte Bekannte des Sommertheaters.
Auch der Ort hält wieder, was er verspricht. Eine einmalige lauschige Sommernachts- Picknick-Atmosphäre hoch über der Elbe ist garantiert. Wieder nutzt Intendant und Regisseur Dieter Seidel die Hecken des Rondells für zahlreiche Zwecke, ob für überraschende Auf- und Abtritte, zum Wäschelüften, zum Abfedern von Stürzen oder zum Versteckspielen. Also auf zum Sommertheater in Blankenese!
Birgit Schmalmack vom 30.07.17


Diener zweier Herren Theater N-N- im Römischen Garten

(C) 2006 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken