Love

About the madness of Love
Liebeskrankheiten
Welche Formen die Liebe annehmen kann, zeigen die drei Einakter, die die Universal Players in diesem Sommer im Audimax zeigen. Dicht rücken sie dieses Mal an ihr Publikum heran, denn diese sitzen in intimer Runde mit den Zuschauern auf der großen Bühne. Um eine skurrile Form der Beziehungsaufnahme geht es im ersten Stück „“The zoo story“ von Edward Albee: Ein Arbeitsloser verwickelt auf einer Parkbank einen wohl situierten Parkgänger in ein zunächst zwangsloses Gespräch. Beständig nimmt jedoch der Druck und die Vereinnahmung zu, bis der Zweck deutlich wird: Der junge Mann brauchte jemanden, der ihm so nahe kommt, dass er ihm ein Messer in den Bauch rammen konnte.
Das „Interlude“ im Foyer nimmt ein junges Pärchen ins Visier, in dem das Mädchen ihren Freund so lange mit ihrer Angst über sein mögliches Schlussmachen nervt, dass er es schließlich umsetzt. Ein klassischer Fall von self full filling prophesy.
Das letzte Stück „Lovesick“ von Caryl Churchill wieder auf der großen Bühne: Ein Psychiater glaubt eine Methode kreiert zu haben, mit er die Liebesgefühle seiner Patienten steuern kann. Wünsche von Angehörigen und möglichen Partnern bleiben nicht aus. Auch eigene Begehrlichkeiten beeinflussen sein Tun, dass glücklicherweise völlig fehlt schlägt und seinen Allmachtsfantasien ein Ende setzt.
Die Universal Players zeigen sich gerade in der diesjährigen Reduktion von ihrer ganz starken Seite. Ohne jede Dekoration kommen die beeindruckenden, darstellerischen Leistungen und pointierten Regieführungen von Ulrike Biskup, Florian Daßler und Rebecca Garron hervorragend zum Ausdruck. Stets wurde die schwierige Balance zwischen Satire, Klamauk und Gesellschaftskritik klug gemeistert. Starke Leistung!
Birgit Schmalmack vom 8.6.10


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