The mousetrap Vergnügliches Detektivspiel Eine Situation wie bei Camus: eine Gruppe Menschen, vom Schnee eingeschlossen in einem einsamen Guesthouse irgendwo vor den Toren Londons. Auch hier geht es um eine existenzielle Lebensbedrohung. Einer von ihnen ist ein Mörder und zwei werden zu Opfern werden. Ein Mord ist schon in London verübt worden. Zwei weitere stehen in der Pension noch aus. Das verriet ein kleiner Abzahlreim, der bei dem ersten Opfer gefunden wurde. Die Verknüpfung zu einer Familie, die ihren Sitz nicht weit von dem Guesthouse entfernt hatte, wird schnell klar. Doch da die Identität der Pensionsbewohner in der derzeitigen Abgeschiedenheit nicht eindeutig zu klären ist, bleiben auch die möglichen Beziehungen der Einzelnen zum ersten Mordopfer lange Zeit reine Spekulation. Agatha Christie hat das „Whodonit“ zur Perfektion gebracht. Sie legt jede Menge falscher Fährten, die in ihrem Theater „The mousetrap“ Zuschauer in die Irre leiten. So versammelt sie eine bunte Gesellschaft, die zu aller Vermutungen Anlass bietet. Eine schrullige verbitterte Alte, ein entlassener Armeeoffizier, ein schriller Spaßmacher mit kindlichem Gemüt, eine geheimnisumwitterte, elegante Fremde, eine selbstbewusste, schnippische Geschäftsfrau und schließlich das biedere, unerfahrene Pensionsinhaberehepaar – jeder könnte als Täter in Frage kommen. Ein überraschendes Ende gehört natürlich ebenso zu Christies bewährtem Stil. Die University Players haben die Boulevardkomödie mit Sinn für die kleinen Details in Szene gesetzt. Die Schauspieler haben bei jeder Figur unter der Regie von Nora Farrell liebevoll ihre ganz eigenen Besonderheiten herausgearbeitet. So ist für viel Spaß beim Detektivspielen für alle Beteiligte auf der Bühne und im Zuschauerraum gesorgt. Birgit Schmalmack vom 5.2.10
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