Das Recht auf meinen Traum

Das Recht auf meinen Traum
Als Loser wurde er verhöhnt und beschimpft: der Bohlen-Verlierer Menderes. Auf Kampnagel darf er nun mit seiner eigenen Geschichte die Bühne betreten. Genauso wie Sandra Magdalena, die Frau mit der großen Stimme, aber geringem Erfolg bei den Castings-Shows der Republik. Julia, Xenja und Maria wissen, woran das liegt: Nach Amerika müsste man, da würde man auch entdeckt. Merahn glaubt ebenfalls fest an sich und an sein Recht auf seinen Wunsch nach mehr Luxus und Konsum, als er sich mit einem ganz normalen Angestelltenjob je wird erfüllen können. Einend wirkt für die sechs Casting-Teilnehmer, die sich für Maria Magdalena Ludwigs Produktion „Stars United“ auf der Bühne stellen, dass sie ihren Traum auf keinen Fall aufgeben wollen. Sie wollen Stars werden. Was würde sonst von ihnen übrig bleiben? Was würde sie sonst von all den anderen unterscheiden?
Nicht alle haben so viel Talent wie Sandra Magdalena. Doch wie bemerkt der Caster, in dessen Haut Merahn schlüpft, so richtig: Es kommt ebenso sehr auf die äußere Hülle an. Vielleicht bin ich einfach nicht exotisch und schlank genug, fragt sich Sandra dann auch nach dem x-ten Fehlschlag.
Tertia Botha hat alles, was einen Star ausmachen sollte: Sie ist dunkelhäutig, schön, sexy, hat eine tolle Stimme und kann tanzen. Sie hat den Weg, von dem die anderen noch träumen, schon beschritten. Ihre Bilanz am Schluss ist desillusionierend: In Castingsshows werden nur Marketing-Produkte und keine Künstlerpersönlichkeiten gesucht. Sie ist mittlerweile aus dem Karussell der Medien wieder ausgestiegen.
Ludwig zeigt keine glitzernde Show. Sie stellt die Menschen in den Mittelpunkt. In Alltagsklamotten dürfen sie ihre Geschichte erzählen. Das ist wenig glamourös, aber sehr authentisch. Bohlen taucht hier nur in Kleinformat auf den zahlreichen Fernsehkameras auf. Stattdessen dürfen sich die bisher verhinderten Stars in Großformat zeigen.
Birgit Schmalmack vom 12.1.10


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