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Gazino Berlin, Heimathafen
Bridge Markland + Gäste: queens + kings, AHA
Kommunikation ohne Worte
Bist du hier? Bist du bei mir? Bist am selben Ort wie ich? Verstehen wir uns wirklich?
Wie sieht ein Kommunikation aus, wenn man sie ohne Worte nur mit Bewegung visiualisiert? Das zeigen die beiden Tänzer Lundström und Keonen. Sie lassen ihre Bewegungen wie zusammenhanglose Sätze nebeneinander stehen. Auch wenn sie sich annähern, bleiben ihre Kontakte ohne Verständnis für den anderen. Sie versuchen sich gegenseitig aufzuhelfen, rutschen aber sofort wieder voneinander ab. Ihre Kontaktversuche bleiben erfolglos.
Sanna Lundström und Frank Koenen erkunden in ihrer meist völlig stillen Choreographie die Möglichkeiten der Verständigungen. Statt Worte verwenden sie Tanzelemente, die sie wie Sätze zu kurzen Reihen oder wie Gespräche zu längeren Sequenzen verknüpfen. Mal lassen sie sie neben einander stehen, mal fügen sie sie zusammen, mal reden sie aneinander vorbei, mal geraten sie in einen heftigen Streit, mal fügen sie ihre Bewegungen zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Mühsam ist ihr Verständigungsprozess. Lange dauert es, bis sie sich gegenseitig versichert haben: Ja, ich bin hier, bei dir! Es ist ein Genuss ihren intelligenten, mit leisem Humor versehenen Erkundungen zuzusehen. Wenn sie dann in einer kraftvollen, gemeinsamen Tanz am Schluss zu energiegeladener Musik münden, wissen die Zuschauer, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Eine kluge Choreographie, die genau beobachtet und analysiert. Ein interessantes Gastspiel aus Frankfurt am Main im Hamburger Lichthof.
Birgit Schmalmack vom 12.3.19
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