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First black women in space, Lichthof

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Black Power Nap

Einfach mal in der Menge verschwinden, das ist für Schwarze in Deutschland schwierig. Immer ziehen sie nur aufgrund ihrer Hautfarbe die Blicke und die Aufmerksamkeit der Anderen auf sich. So wird die Black Community zu einem wichtigen Bezugspunkt in ihrem Leben, um einmal für kurze Zeit wie alle anderen zu sein. Bei aller Verschiedenheit innerhalb dieser Gemeinschaft eint sie ihre Hautfarbe in einer weißen Mehrheitsgesellschaft.
Für schwarze Frauen sind Identifikationsobjekte noch wichtiger. So wurde die schwarze Schauspielerin Nichelle Nichols als Lieutenant Uhura in der Star-Trek-Besatzung zu einem Vorbild der schwarzen Frauen. Eroberte sie stellvertretend für viele nicht nur neue Berufsfelder sondern auch den Weltraum, der die Fantasie für die Schrankenlosigkeit der Möglichkeiten in Gang setzte. Auch für die Performerin Simone Dede Ayivi ist Nichelle Nichols ein Idol, dem sie gerne nachspüren möchte. Sie setzt den Raumanzug auf einen der zwei Monoblocks und löchert sie mit Fragen, die sie sorgsam auf Karteikarten notiert hatte. Doch der silberne Anzug bleibt stumm. Mehr Antworten geben da die elf schwarzen Frauen, die auf der Leinwand zu sehen sind. Neue Räume wollen auch sie erobern, aber nicht im Outer Space sondern ganz im Hier und Jetzt auf der Erde, in Deutschland. Von so vielen Vorhaben, Meinungen und Schwierigkeiten erschöpft, braucht Simone Dede Ayivi dringend einen "Black Power Nap", den sie sich auf der kissenweichen aufblasbaren Weltkugel gönnt. Schön wenn derweil ihr Raumschiff-Navi für den passenden Soundtrack sorgt, indem es die legendären schwarzen Entertainerinnen zitiert. Wenn "I'll survive" nur als Text abgelesen wird, entstehen die Melodien dazu ganz alleine im Kopf.
Viele, aufwändige und schöne Bilder erschuf Ayivi mit Hilfe von Scheinwerfern, Lichtkegeln, Diskokugeln, perforierter Metallwände und aufblasbaren Kugeln. Viele interessante Aspekte stieß der Abend von Ayivi an. Interviewpassagen mit spannenden Frauen sorgten für Gedanken, die anregten. Dahinter blieb sie selbst, obwohl ständig auf der Bühne, fast unsichtbar, nicht nur für die Zeit, in der sie komplett in den Raumanzug schlüpfte. Einmal nicht im Mittelpunkt stehen, einmal ganz weit weg zu sein, das wollte Ayivi dieses Mal anscheinend. Für eine Performerin ein ungewöhnlicher Ansatz, der den Abend mit mehr Fragen als Antworten beendete.
Birgit Schmalmack vom 13.2.17

Abbildung: First Black Woman in Space - (c) Ute Langkafel

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