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Melissa kriegt alles, DT
Against the record, HAU 1
Manifesto, Harake Dance company
Salon 89, Sophiensäle
Gazino Berlin, Heimathafen
Bridge Markland + Gäste: queens + kings, AHA
Die Rache des Raubtierkapitalismus
Ich habe mal Erdkröten über die Straße getragen, erinnert sich Niederschläger (Ralf Erfurth). Ich wollte früher Künstler werden, dämmert es Öllers. Nicht nur Bianca März (Martina Michalzek), die zuvor als Entwicklungshelferin in Afrika war, hatte mal andere Ziele, als bei einer Unternehmensberatung zu arbeiten. Sie wollten die Welt verändern. März glaubt das immer noch, die beiden anderen haben diese Ideale längst aufgegeben. Sie sind schon lange genug dabei um zu wissen, dass es hier nur um Profitmaximierung geht, und zwar für die Konzerne. Ihre einzige Hoffnung ist nun, dass auch sie eine Scheibe vom Kuchen abbekommen. Doch sie ahnen schon, dass sie einen hohen Preis dafür bezahlen müssen. Wie hoch wissen Sie da aber noch nicht.
Zynismus, Sexismus, Gier, Ausbeutung und Missgunst sind die spürbaren Auswirkungen für Ihre Mitmenschen. Doch wer in einem Bürgerkriegsland arbeitet, kann sich nicht nur auf die Filteranlagen und die Sicherheitskräfte des Hotels verlassen.
Zeit der Kannibalen von Johannes Naber ist ein Stück mit einer klaren Aussage. Im Kellertheater wird es von Regisseur Klaas Lange ebenso stringent auf die Bühne gebracht. Aus dem gut besetzten Ensemble ragt Darius Bode als Öllers heraus. Die weiße leere Bühne wird mit ein paar schwarzen Holzkisten zu einem Hotelzimmer, zum Arbeitszimmer oder Besprechungsraum. Nur die Projektionsfläche zeigt mit ihrem Blick aus dem Fenster, in welcher Stadt das Beraterteam sich gerade befindet. Auf ihr sind am Schluss auch die drastischen Folgen des entfesselten globalisierten Kapitalismus zu sehen. So plädiert dieses Stück für einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt, der Wirtschaft, der Gesellschaft und Weltgemeinschaft.
Ein engagierter Beitrag zur Diskussion um die Gefahren eines Kapitalismus, der meint ohne grundlegende, moralische und für alle verbindliche Werte auskommen zu können.
Birgit Schmalmack vom 21.11.18
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