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Parlez!

geheimagentur: Parlez!, Kampnagel

Schwieriger Spagat

Parlez ist der Aufruf zu einer Piratenversammlung. Die "geheimagentur" hat versucht eine ganz besondere einzuberufen: zwischen Kindern, die Piraten spielen, und echten somalischen Piraten. Sie geht der Frage nach, ob letztere für heutige Heldengeschichten taugen.

Die reale Entfernung zwischen den spielenden Kindern in Hamburg und den vermummten Piraten in Afrika ist groß. Auf der Bühne liegt zwischen ihnen ein langes weißes Bodentuch, das das weite Meer symbolisiert. So stellen sie von dem erklimmten Container die Fragen an die Piraten, die auf der Projektionsfläche gegenüber zu sehen sind.

Die unschuldigen, naiven Fragen der Kinder schaffen es z.T. den Finger in die Wunden zu legen: Wie viele Menschen habt ihr getötet? Was passiert mit dem erbeuteten Geld? Habt ihr Mitleid mit den Geiseln?

Sind diese Piraten nun Verbrecher oder moderne Helden? Die "geheimagentur" schlägt sich klar auf die Seite der Piraten. Sie stellt die These, dass auf rechtlose Menschen kein Rechtssystem angewandt werden darf, das für die großen Companys, die ihre Chemikalien und Müll vor der Küste Somalias verklappen und den Fischbestand und somit die Lebensgrundlage für die somalischen Fischer vernichten, scheinbar nicht gilt.

Die "geheimagentur" wagt einen Spagat zwischen spielerischem Ansatz und hochpolitischen Fragestellungen. Er gelingt nur bedingt. Die Kinder werden hier zu buntem Beiwerk in einem grausamen Umfeld.
Birgit Schmalmack vom 30.8.11

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taz

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