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El Pasado

El Pasado


Gefangen im Karussell zwischen Vergangenheit und Zukunft

Das Leben kennt eigentlich nur eine Entwicklungsrichtung: die in die Zukunft. Dennoch bestimmt die Vergangenheit ständig alle gegenwärtigen und zukünftigen Erfahrungen. Diesen Zusammenhang versucht "El pasado es un animal grotesco" (Die Vergangenheit ist ein groteskes Tier) zu ergründen.
Die Drehbühne rotiert unablässig. Die Vergangenheit wird kontinuierlich unsichtbar und die Gegenwart tritt in die Vordergrund, so wie die Zukunft in den noch den Zuschauern abgewandten Vierteln der Bühne erscheinen wird. Dennoch machen erst alle vier Viertel den Lebenskreis von Pablo, Vicky, Laura und Mario komplett. Zehn Jahre ziehen so vor den Augen der Zuschauer vorbei.
Um die Sehnsüchte der Menschen geht es. Ihre Erwartungen und Enttäuschungen werden genau protokolliert. Scheinbar objektiv werden sie durch jeweils einen der vier Schauspieler am Mikrophon referiert, während die Drehbühne einen kurzen Einblick in den Alltag der Menschen erlaubt.
Mario will auf keinen Fall ein mittelmäßiges Leben führen. Er will nicht wie sein Vater Arzt sondern Künstler werden. Doch als Kreativer erfährt er sich nur als Mittelmaß und schlägt sich mit Werbejobs herum. Auch Pablo hat es in die Werbebranche verschlagen. Doch er scheint es geschafft zu haben. Hinter der äußeren Fassade seines Erfolgs plagt ihn jedoch ein erschreckendes Geheimnis. Laura wollte nach Paris auswandern, um dem ganz normalen Leben zu entfliehen und in ihr Bild des Pariser Künstlerlebens einzutauchen. Desillusioniert muss sie nach einem kalten Winter zurückkehren. Vicky, die Tierärztin, hat herausgefunden, dass ihr Vater ein Doppelleben führt und es eine zweite Tochter genau in ihrem Alter gibt.
Alle Vier machen eine Erfahrung, die ihre Lebensvorstellung radikal in Frage stellt. Dennoch beharren sie auf ihren Träumen. Das große Glück, das sie sich einst erhofften, scheint jedoch nicht erreichbar. Nur kurze Momente des Glücks, so flüchtig wie ein Moment auf dem Drehkarussell des Lebens, sind möglich. Ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein.
Autor und Regisseur Marano Pensotti ist ein lebensnahes pralles Theaterstück gelungen, das die Sparte Theater des Sommerfestival würdig eröffnete.
Birgit Schmalmack vom 12.8.11

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Abendblatt

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