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Wenn das Schicksal an deine Tür klopft
"Ich leide und du siehst mich nicht." Aurora (Isabelle Prchlik) kommt abgekämpft und genervt von ihrem langen Arbeitstag in ihre WG zurück und fordert Aufmerksamkeit. Denn sie ist dauertraurig. Sie leidet am Leben. Beachtung von ihren beiden WG-Genossinnen wäre vielleicht ein Anfang. Doch Cosma (Lisa Shari Böttcher), die nie die Wohnung verlässt, ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt und Era (Ines Nieri) hält sich für zu unbegabt, um kluge Kommentare zu geben. Doch eines Abends klopft es an ihrer Tür und das Schicksal (Tom Pidde) tritt ein. Es ist auf der Suche nach Menschen, die noch an ihn glauben, um seinem Arbeitsplatz zu sichern.
Aus dieser aberwitzigen Situation schlägt die Jungautorin Lisa Shari Böttcher, die auch die Cosma spielt, etlichen Gewinn. Situationskomik, Wortwitz und letztendlich Erkenntnisgewinn für alle drei Frauen. Cosma wagt endlich vor die Tür zu gehen. Aurora erkennt, dass sie der Erfahrung von neuen Gefühlen außer dem bewährten der Traurigkeit eine Chance geben muss und Era weiß nun, dass sie auch ihre eigenen Projekte wieder in Angriff nehmen sollte.
Für das Bühnenbild hätte man sich etwas weniger Biederkeit gewünscht und auf manchen klamaukigen Einfall in der Umsetzung hätte verzichtet werden können. Aber dennoch zeigt sich in diesem Stück das Talent einer jungen Autorin, das beachtenswert ist. Eine etwas abstraktere Inszenierungsansatz hätte es noch besser zur Geltung bringen können.
Birgit Schmalmack vom 16.1.17
Abbildung: Eine neue Era - Foto: G2 Baraniak