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Die Macht der Fantasie
Wir sind der Stoff, aus dem die Träume sind. Das erkennt Prospero erst ganz zum Schluss. Bis dahin hält er sich für den Macher, den Dirigenten, den Erschaffen von seiner Welt. Doch nun ist ihm seine Zauberkraft ausgegangen. Ohne seinen Luftgeist Ariel kann er nichts mehr ausrichten.
Prospero hatte sich auf seiner Insel, auf die er durch die Intrigen seines machtgierigen Bruders mit seiner kleinen Tochter nach einem inszenierten Schiffunglück geworfen wurde, seine eigene Welt erschaffen. Er ist zwar nicht der König von Mailand mehr aber der König dieser Insel. Ihm sind hier nicht nur der einheimische Barbar Caliban sondern auch die Geister und Elfen untertan. So konnte er hier die letzten 12 Jahre überleben. Doch nun sieht er die Chance zur Rehabilitation gekommen. Die Verwandten, die ihm damals so übel mitgespielt haben, segeln auf einem Schiff an seiner Insel vorbei. Also entfacht er mit Hilfe von Ariel einen Sturm und lässt das Schiff untergehen und alle auf seiner Insel stranden. So hat er sie endlich vollkommen in der Hand.
Regisseur Nick Plummer macht von Anfang an klar, dass hier alles Magie ist. Die Bühne ist bis auf wenige Requisiten leer. Ariel ist eine Tänzerin. Miranda eine ihrem Vater treu ergebene Tochter, die sich ebenso schnell dem Prinzen Ferdinand ergibt. Bis zum Happy End muss Ariel noch viele Tricks für ihren Meister erbringen, damit er ihr dann endlich die versprochene Freiheit schenkt. Plummer hat mit seinem spielfreudigen Ensemble viel Spaß am Ausgestalten der Persönlichkeiten, die auf der Bühne erscheinen, ob die beiden Saufbolde Trinculo und Stefano oder die machtgierigen Herren und Damen des Königshofes. Ein unterhaltsamer Abend mit vielen talentierten Neu-Schauspielern auf der Bühne des Audi Max.
Birgit Schmalmack vom 1.2.18
Abbildung: The tempest, Audi Max - Universal players
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