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Leonce und Lena

Leonce und Lena



Die Elbe spielt mit

Es darf in diesem Sommer wieder die Picknickdecken ausgebreitet und nebenbei Theater genossen werden im Römischen Garten! Das Theater N.N. hat unter Auflagen die Genehmigung erhalten in Blankenese hoch über der Elbe zu spielen. Und es lohnt sich die Treppen zu dem kleinen Naturamphitheater aus Lebensbaumhecken und Rasenstufen zu erklimmen. Das Stück, das dieses Mal unter freiem Himmel zur Aufführung gelangt, ist nur vordergründig witzig. Denn Georg Büchner ist der Autor. Wenn er eine Verwechslungskomödie um die Liebeswirren des Prinzen von Popo und der Prinzessin von Pipi erzählt, darf man mehr vermuten. Wenn er von der unendlichen Langeweile des Prinzen, der Dummheit des Königs und den zufälligen Verliebtheiten am Hofe, kann man darin getrost die wenig verbrämte Kritik an Herrschaftsstrukturen der politischen Klasse lesen.
Bei der Open-Air-Umsetzung von Dieter Seidel stand dieser Subtext nicht im Vordergrund. So ist man frei, bei Sekt, Wein und Häppchen derlei Gesellschaftskritik mitzudenken oder sich an dem vergnüglichen Spiel des Wort gewitzten Narren, des einfältigen Königs oder der engagierten Gouvernante vor der gewaltigen Elbkulisse zu erfreuen. Während die Titeldarsteller bei der Premiere sich noch warm spielen mussten, zeigten sich Tammo Messow und Claudia Schermutzky als erfahrene und versierte Darsteller wandlungsfähig und tonlagensicher. Auch die kreativen Klangkollagen der vielseitigen Musikerin Anne Wiemann trugen sehr zum Gelingen des Abends bei.
Birgit Schmalmack vom 22.7.11

Abbildung: Lena - gefangen in den engen Grenzen ihres Standes - Leonce und Lena, jetzt indoor im Theater N.N. in Eimsbüttel

zur Kritik von

Abendblatt

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