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Schweine Töten II: Titus Andronicus
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Das große Schlachten
Die frühe Tragödie Shakespeare ist ein großes Schlachten. Hier werden nicht nur Schweine getötet sondern die Menschen gleich reihenweise zerstückelt. Die Gründe sind äußerst zahlreich: Machtbeweis, Tradition, Sexismus, Unterdrückung, Einschüchterung, und Rache. Kein leichtes Stück für einen Jungregisseur. Tobias Herzberg meisterte die Aufgabe mit dem nötigen Schuss ironischer Distanz. Er streicht die riesige Personage versiert zusammen, indem er alle Brüderpaare nur durch zwei Schauspieler mimen lässt. Das geht zwar zu Lasten der Übersichtlichkeit, aber könnte angesichts des Dauerflusses des Blutstroms auch als süffisanter Kommentar zu lesen sein. Aaron ist der geniale Strippenzieher, diesmal nicht im Hintergrund sondern mitten auf dem Laufsteg in der Kampnagelhalle. Seine würdige Partnerin ist die wendige Gotenkönigin Tamora. Sie ist mit ihrem schlangenförmigen Körper ebenso wendig wie mit ihrem strategischen Geist. Sie weiß die fehlende Thronfolgersituation zunächst für sich zu nutzen. Aber nur so lange, wie sie ihre Machtgier zu zügeln weiß. Dann setzt der von ihr degradierte Feldherr Titus zum blutigen Rachefeldzug an und ihrem Spiel ein Ende. Herzberg inszeniert das ganze Spektakel wie ein satirisches Spiel. Die Prinzen sind unreife Milchbubis, die sich leicht von den strategisch geschickten, machtgierigen Machthabern instrumentalisieren lassen. Herzberg hat wunderbare Schauspieler für sein Projekt gewinnen können. Theresa Berlage als doppelbödige Tamora und Moritz Grabbe als süffisanter Aaron stechen aus dem tollen Ensemble heraus. Herzberg gelingt es trotz der Ironisierung der beachtlichen Todeslisten dieses Stückes, die Ernsthaftigkeit dieser politischen Machtspiele anzumahnen. Birgit Schmalmack vom 18.5.13
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Tchi Kudum, Carpenter-Effekt Hamletanstalt
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